GEOSchool Days 2024


Die GEOSchool Day 2024 Weiterbildungen im neuen Format?


Die Workshopserie «GIS & Geoinformation im Unterricht» für Lehrpersonen der Schweizer Gymnasien hatte zum Ziel, den Einsatz von Geoinformationssystemen (GIS) im Unterricht durch eine interaktive, praxisorientierte und kostenlose Weiterbildung für Lehrpersonen zu fördern. In Anlehnung an den Lehrplan 21 sollten die Teilnehmenden die notwendigen Kompetenzen erwerben, um raumbezogene Daten im Unterricht effizient einsetzen zu können. Während im Jahr 2022 die theoretischen Grundlagen und die Vielfalt der Geodatenquellen mittels Instruktionen und Kurzübungen vermittelt wurden, standen im Jahr 2023 die praktische Anwendung von GISWerkzeugen und der Austausch unter den Teilnehmenden im Vordergrund. Dabei wurden die typischen Arbeitsprozesse im GIS-Bereich nach MEVAP anhand eines eigenen Projektes angewendend für den Unterricht reflektiert.

Zielerreichung

Es nahmen insgesamt 30 Personen teil, davon zwei Personen aus Gymnasien und eine aus einer Pädagogischen Hochschule sehr engagiert. Die Teilnehmenden bestätigten, dass die Ziele der Workshopserie richtig und stufengerecht waren. Sie waren überdies auch «Zeitgeist»-gerecht, d.h. modern und relevant, indem aktuelle wissenschaftliche, technologische und gesellschaftliche Entwicklungen einbezogen wurden. Ebenfalls sehr geschätzt wurde, dass Expertinnen und Experten aus der Berufspraxis referierten und sich als Kontaktstelle für künftige schulische Anfragen anerboten.

Herausforderungen

Trotz des niederschwelligen Zugangs zu den Online-Events zeigte sich eine wesentliche Herausforderung: Es war schwierig, die Teilnehmenden über die gesamte Dauer der Workshopserie motiviert und engagiert zu halten. Der gewählte Dienstagabend nach 17.00 Uhr ist eben nicht nur ein guter Zeitpunkt, um eine GIS-Weiterbildungsserie durchzuführen, sondern auch Elternabende, Teammeetings und andere Verpflichtungen werden von Lehrpersonen oft auf diesen Abend in der Woche gelegt. So konnten die Teilnehmenden oft nicht anwesend sein, sondern mussten sich auf die Aufzeichnung und das Eigenstudium der Unterlagen vertrösten.

Dadurch fehlten der Austausch untereinander und das gegenseitige Feedback für die Projektarbeit. Die Erwartung einer freiwilligen zusätzlichen Investition von einer Stunde «Heimarbeit» zwischen zwei Sitzungen, um die Inputs direkt auf das eigene Projekt anzuwenden, war ebenfalls zu optimistisch. Diese Tatsachen führten zu der Erkenntnis, dass ein Überdenken des Fortbildungskonzeptes GEOSchool Days notwendig ist, um die Erfahrung und den unmittelbaren Nutzen fürs 2024 zu verbessern. Lösungsvorschläge für ein neues Konzept Im Rahmen der Erkenntnisse der Auslegeordnung von Aus- und Weiterbildungen im Bereich Geoinformation in Zusammenhang mit der Strategie Geoinformation Schweiz (SGS) der SOGI-Gruppe Bildung stehen die GEOSchool Days zwar als Beispiel für Bottom-Up-Initiativen für Workshops im Bereich GIS-Ausbildungen. Das Problem ist allerdings, dass auf bildungspolitischer Ebene kein Druck für Lehrpersonen existiert, sich zwingend mit GIS & Geoinformation im Unterricht auseinanderzusetzen. Daher ist der Vorschlag entstanden, dass die Wirtschaft und Verbände dringend mehr Lobbyismus betreiben müssen, um diesen wichtigen Kompetenzbereich in die Lehrpläne und Didaktik-Lehrmittel zu platzieren. Diese langfristige Arbeit hindert den unmittelbaren Weg der GEOSchool Days nicht daran, Wissen und Fähigkeiten im GIS & Geoinformationswesen direkt zu fördern und weiterzugehen. Das Team um die GEOSchool Days hat sich folgende Punkte überlegt für zukünftige Workshop-Formate:

  • Kürzere, intensivere Lerneinheiten anbieten:
    Anstelle einer langen Serie könnten kürzere, thematisch fokussierte Workshops angeboten werden, um das Engagement zu erhöhen.
  • Interaktive Elemente erhöhen:
    Interaktive Übungen oder Gamification-Ansätze wie zum Beispiel Wettbewerbe könnten helfen, die Teilnahme aktiver und nutzerzentrierter zu gestalten.
  • Flexibleres Lernformat anbieten:
    Ein Mix aus Präsenz- und Online-Formaten könnte die Teilnahme erleichtern und für mehr Abwechslung sorgen.
  • Regelmässiges Feedback einholen:
    Um die Relevanz des Kursinhaltes und Lernziele und die Methodik kontinuierlich zu verbessern, sollte regelmässig Feedback und Erwartungen von den Teilnehmenden eingeholt werden.
  • Netzwerkbildung fördern:
    Die Schaffung von Communities auf sozialen Medien (wie z.B. eine LinkedIn-Gruppe) für den Austausch unter den Teilnehmenden auch nach Abschluss des Workshops könnte die Nachhaltigkeit der Workshops und die Anwendung der erworbenen Kenntnisse unterstützen.

Fazit

Die Workshopserie «GIS & Geoinformation für den Unterricht nutzen» stellte einen wichtigen Schritt dar, um Lehrpersonen mit den Werkzeugen und Methoden von GIS vertraut zu machen. Diese Erkenntnis hatte auch die SOGI-Gruppe Bildung bei der Erarbeitung der Auslegeordnung von Aus- und Weiterbildungen im Bereich Geoinformation in Zusammenhang mit der Strategie Geoinformation Schweiz (SGS). Durch Anpassungen im Schulungskonzept könnten zukünftige Kurse noch effektiver und ansprechender gestaltet werden, um die Integration von GIS in den Schulunterricht weiter voranzutreiben.


Für Fragen, Anfragen oder Bemerkungen wenden Sie sich bitte an Christian Sailer csailer@ethz.ch direkt.